Immer mehr Menschen wenden Kokosnussöl nicht nur im Beauty-, sondern auch im Pflegebereich an. Daher macht seit einiger Zeit auch der Begriff des „Ölziehens“ von sich reden. Überzeugte Verfechter dieser Methode sind der Meinung, Kokosöl könne sich in jeder Hinsicht positiv auf den Mundraum auswirken. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesem Hype? Und ist die Begeisterung für die „Kuren“ berechtigt?
wirkt Kokosnussöl im Mund?
Hierbei handelt es sich allerdings nur ergänzend als Zusatz für die Zahnpflege. Darüber, dass Kokosöl viele wertvolle Inhaltsstoffe bietet, besteht in der Regel kein Zweifel mehr. Im Mundraum bewirken die regelmäßigen (!) Ölzieheinheiten der ayurvedischen Heillehre zufolge unter anderem, dass…:
- das Zahnfleisch profitiert
- Mundgeruch weniger Chancen hat, den Alltag zu beeinflussen
Viele Nutzerinnen und Nutzer sind zudem der Meinung, dass das Öl aufgrund seiner Bestandteile sogar Zahnfleischbluten vorbeugen kann und Karies bekämpft wird. Zudem wird dem Kokosnussöl auch der Ruf zuteil, eine schrittweise Aufhellung der Zähne zu bewirken. Allerdings haben wir hierzu keine wissenschaftlichen Belege entdeckt, weshalb hier keine verlässliche Aussage zu treffen ist. Wer bisher aber hier auf aufhellende „Chemiekeulen“ zurückgegriffen hat, findet hier sicherlich eine potentielle Alternative.
Wichtig: Um überhaupt in den Genuss aller Vorteile kommen zu können, bildet eine regelmäßige Durchführung des Ölziehens die Basis! Eine Garantie auf überdurchschnittlich große Erfolge gibt es nicht. Dennoch beschäftigen sich viele Studien mit teils positiven Ergebnissen damit, ob sich die Inhaltsstoffe des Öls positiv auf die Mundflora auswirken können. Zugelassen ist hier bisher keine Wirkungsaussage, dennoch kann dies sicher jeder für sich probieren.
natürlich und anders
Wer seinen Körper bzw. seine Zähne von Karies befreien möchte, sollte dies mit Hilfe eines Arztes und guter, regelmäßiger Zahnpflege tun. Das Besondere am Kokosnussöl ist hier allerdings einerseits seine Zusammensetzung aus natürlichen Nährstoffen, jedoch auch seine Konsistenz. Aufgrund der Tatsache, dass es sich bei dem aufgelösten Öl um eine Flüssigkeit handelt, können die Inhaltsstoffe vollkommen problemlos in Zahnzwischenräume und Co. eindringen und die Zahnpflege unterstützen. So soll es zumindest laut Studie beispielsweise möglich sein, dass Bakterien abgetötet werden, wenn der klassische Zahnputzvorgang schon vorbei ist. Quelle: Studie des Athlone Institute of Technology aus 2012.
Ölziehen, aber richtig! – So funktioniert es!
Wichtig ist zunächst, dass Sie sich in Erinnerung rufen, dass es sich beim Ölziehen zwar um einen angenehmen Vorgang handeln kann, dieser jedoch nicht das Zähneputzen ersetzt! Zudem ist es wichtig, jeden Morgen ausreichend Zeit einzuplanen. Hier sind Sie mit circa einer halben Stunde auf der sicheren Seite. Sorgen Sie jedoch in jedem Falle dafür, dass das Öl mindestens über einen Zeitraum von 20 Minuten Zeit hat, in Ihrem Mund zu wirken!
- Wichtig ist es, das Ölziehen auf nüchternen Magen zu praktizieren. Essen UND trinken Sie vorher am besten garnichts!
- Reinigen Sie Ihre Zunge mit Ihrer Zahnbürste.
- Nun wärmen Sie einen bis anderthalb Teelöffel Kokosöl in Ihrem Mund auf und verteilen die Masse gleichmäßig durch Spülen von einer auf die andere Seite.
- Jetzt ist Geduld angesagt. Wichtig ist lediglich, das Gemisch nicht zu schlucken und das Öl entspannt hin und her zu bewegen, damit Sie auch wirklich alle Bereiche in Ihrem Mund abdecken. Nach 20 Minuten (Minimum) ist die Anwendung beendet. Nun können Sie ausspucken und mit klarem Wasser nachspülen.
- Putzen Sie Ihre Zähne wie gewohnt und starten Sie in den Tag!
Tipp: Besonders Anfängern fällt es häufig schwer, die Menge an Kokosnussöl über einen so langen Zeitraum hinweg im Mund zu behalten. Sofern der Mix aus Öl und Speichel unangenehm werden, spucken Sie einfach alles aus und führen Sie das Ölziehen mit einem neuen Löffel fort!