Liest man sich die Webseiten und Produktbeschreibungen der verschiedenen Hersteller durch, so findet man nur Lob in höchsten Tönen für das eigene Produkt. Das ist ja auch nicht verwerflich, denn schließlich möchte jedes Unternehmen sein Produkt erfolgreich bewerben und verkaufen. Es gibt allerdings durchaus Qualitätsunterschiede zwischen den verschiedenen Kokosnusswassern.
Kokoswasser ist nicht gleich Kokoswasser
Der offensichtlichste Unterschied bei den Kokosnusswassern ist die Unterteilung in Bio und Nicht-Bio.
Was bedeutet eigentlich Bio? Damit der Hersteller das begehrte Siegel erhalten kann, muss er einige Anforderungen erfüllen. Sein Produkt muss aus ökologisch kontrolliertem Anbau stammen und ohne Einsatz konventioneller Pestizide, Kunstdünger oder Abwasserschlamm angebaut werden. Des Weiteren darf es (logischerweise) nicht gentechnisch verändert sein. Ob man den Unterschied zwischen Bio und Nicht-Bio schmeckt, muss jeder selber herausfinden. Es kann durchaus sein, dass man keinen Unterschied feststellt. Was aber auf jeden Fall festzustellen ist: Der Verzicht auf Pestizide und Kunstdünger ist besser für die Umwelt.
Ein weiterer Unterschied ist bei den Inhaltsstoffen festzustellen. Nicht jedes Produkt ist frei von Zucker-, Aroma- und Konservierungsstoffzusätzen. Akzeptabel ist gerade noch die Zugabe von Antioxidanzien wie Ascorbinsäure (quasi Vitamin C), mit dem das Kokoswasser haltbarer gemacht wird. Allerdings sollte man sich, vor allem wenn man z.B. in Asia-Märkten kauft, immer erst die Zutatenliste auf der Verpackung anschauen. Sonst passiert es, dass man süßes Zuckerwasser kauft, das nur einen Hauch Kokos oder gar nur Aroma enthält. Bei den Anbietern, die auf unserer Seite präsentiert werden, kann das allerdings ausgeschlossen werden.
Transport als Frischware, Tiefkühlware oder Konzentrat
Auch beim Transport aus den Herkunftsländern nach Deutschland gibt es verschiedene Varianten. Die günstigste Option ist, das Kokoswasser vor Ort abzukochen und als Konzentrat zu transportieren. Das spart am meisten Platz und damit Kosten. Ebenfalls kostensparend ist, das frische Kokosnusswasser einzufrieren und erst in Deutschland wieder aufzutauen und abzupacken. Auf den Import von gefrorenem Kokosnusswasser fallen nämlich 17,6% weniger Zölle an. Ehrlicherweise ist aber auch hier für den Otto-Normalverbraucher kein Geschmacksunterschied zwischen gefroren und ungefroren transportiertem Kokoswasser auszumachen. Wer aber etwas für die Klimabilanz tun möchte, liegt mit dem naturbelassenen Wasser besser.
Anbaugebiet entscheidet auch über den Geschmack
Beim Kokoswasser kann man zwei Herkunftsregionen unterscheiden: Ost und West. Mit Osten sind vor allem die Philippinen gemeint, die Bezugsregion im Westen ist größtenteils Brasilien. Diese regionalen Unterschiede können sich auch im Geschmack niederschlagen, da die Böden auf den Philippinen beispielsweise etwas sodiumhalter sind als in Brasilien. Zudem liegen die Anbaugebiete in Brasilien meist näher am Äquator, was im Jahresdurchschnitt weniger Temperaturunterschiede ausmacht und so für einen über das ganze Jahr hinweg gleichbleibenden Geschmack sorgt.
Dennoch: Kokoswasser ist was Gutes
Trotz der aufgeführten Produktunterschiede kann man keinem der auf unserer Webseite aufgeführten Hersteller ein negatives Zeugnis ausstellen. Alle Getränke sind hochwertig und bieten zahlreiche wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Die Qualitätsmerkmale liegen im Detail und sind für den normalen Verbraucher nicht immer entscheidend. Gut zu wissen, worauf man achten sollte, ist es aber natürlich trotzdem. Am besten schmeckt das Wasser immer noch aus der frischen Kokosnuss.
Bilder: RainerSturm & Michaela Schöllhorn / pixelio.de